Die Blutmafia by Heinz G. Konsalik

Die Blutmafia by Heinz G. Konsalik

Autor:Heinz G. Konsalik [Konsalik, Heinz G.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-29T04:00:00+00:00


00-41? – Das war die Schweiz. Auch die Vorwahl war ihm bekannt: 93 – das stand für den Tessin. Nur den Namen hatte Hanni falsch aufgenommen. Der Anrufer hieß nicht ›Dr. Danilo Bianchi‹, sondern ›Bianchetti‹. Und er war wie eine Stimme aus der Vergangenheit …

Danilo! dachte Rio. Der alte, gute Danilo … Du hättest dich längst bei ihm melden müssen. Bei so vielen hättest du dich längst melden müssen, verflucht noch mal … Aber was will er heute von dir?

Er tippte die Nummer ein und fischte dabei seinen geköpften Glimmstengel wieder aus dem Aschenbecher. Doch er zündete ihn nicht an, er rollte ihn nur zwischen den Fingern hin und her.

Und dann meldete sich eine Telefonistinnenstimme: »Ospedale Cantonale. Dottore Bianchetti wollen Sie sprechen? Einen Moment, prego …« – Eine Labsal, die Sprache. Rios Herz klopfte freudig.

»Bianchetti.«

»Na, Alter! Weißt du, was ich jetzt möchte? Ein Flugzeug chartern und zu dir fliegen. In den Süden.«

»Dann tu's doch.« Die Heiterkeit in Danilos Stimme klang etwas gezwungen. »Tu's sofort. Dann können wir wieder mal einen zusammen trinken.«

»Weißt du überhaupt, daß ich verheiratet bin?«

»Klar, weiß ich. Ich bekam doch deine Einladung. Und dann hab' ich dir ein Telegramm geschickt und fünfzig Rosen. Aber die ließen mich hier nicht los.«

»So ein wichtiger Mann bist du geworden, Danilo?«

»Du doch auch … Du weißt ja, wie's ist … Du doch am besten.«

Und nun die übliche Pause, die sich nach Trennungen einstellt, wenn die erste Euphorie des Wiederfindens verflogen ist. Die Pause dauerte lange, sehr lange.

»Also hör mal, Danilo, was ist denn? Was verschafft mir die Ehre?«

»Rio, du schreibst jetzt für ein international bekanntes Blatt. Stell dir vor: Den ›NEWS KURIER‹ kannst du sogar bei uns auf der Piazza kaufen. Nun, was sagst du dazu?«

Rio sagte nichts.

»Ab und zu kauf ich ihn mir«, fuhr Danilo deshalb fort. »Gestern auch. Das Blatt kommt natürlich mit einiger Verspätung. Aber da stand groß dein Artikel über den Plasmaskandal drin. Diese Firma … Wie war das noch? Bio-Plasma …«

»Ja.« Warum stotterte Danilo? Weshalb die Pausen?

»Als ich den Namen las, Rio, weißt du, da ging mir plötzlich eine ganze Menge durch den Kopf.«

»Und deshalb rufst du an?«

»Ja. Oder, wie soll ich sagen: Der Anruf ist so eine Art kleiner Hinweis. Mehr nicht. Wirklich nicht …«

»Sag mal, Danilo, was ist denn mit dir los? Könntest du dich nicht etwas klarer ausdrücken?«

»Ein Hinweis«, beharrte die Stimme im fernen Tessin. »Ein Hinweis aus einer gewissen Sorge heraus. Vielleicht aus einer übertriebenen Sorge. Aber wir sind ja Freunde …«

»Nun schieß doch endlich los!«

»Erinnerst du dich an den Knochenbruch, den wir damals im Dachauer Krankenhaus eingerichtet haben?«

Knochenbruch? Und ob er sich erinnerte! Die Bertram-Party! Es war eine sehr feuchte Party gewesen, weil Willi Bertram glaubte, das seinem Beruf als Musikagent schuldig zu sein. Das war schon einige Jahre her, fiel noch in die Vor-Vera-Zeit. Vera hatte es zwar schon gegeben, doch der Gedanke an eine feste Bindung erschien ihm damals unrealistisch, beinahe ungeheuerlich. Und so war es ihm später als eine Art gerechte Strafe erschienen, was ihm in diesem Privatpark



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